Ein kleines Flugzeug stürzte über dem Djungel ab. Nur der Kapitän und ein Mann überlebten das Unglück.

Der Kapitän durchkämmte die Absturzstelle nach allem noch Brauchbaren. Er fand ein paar Werkzeuge, doch leider nur wenig Essbares. Alles zusammen packte er in einen Rucksack. Währenddessen suchte der Mann die ganze Zeit verbissen nach etwas. Schließlich fand er einen zerkratzten und verbeulten blauen Reisekoffer, den er sichtlich erleichtert in seine Arme nahm und von da an nicht wieder los ließ.

So machten sie sich auf den Weg zu einer Stadt, die zu Fuß ca. 10 Tage von dort entfernt lag. Mühsam bahnten sie sich ihren Weg durch den dicht bewachsenen Djungel. Der Kapitän forderte den Mann mehrere Male auf, den schweren Koffer zurückzulassen. Es koste nur unnötig viel Kraft ihn mitzuschleppen. Der Mann hörte nicht darauf und ließ sich durch nichts davon abhalten, ihn mitzunehmen. Es schien, als ob sein ganzer Lebensinhalt darin enthalten sei.

Unterwegs fanden sie zum Glück immer wieder genügend Trinkwasser. Allerdings waren die wenigen Lebensmittel, auch bei sparsamster Einteilung, bereits nach drei Tagen verbraucht. Am 4. Tage versperrte ihnen ein Bergmassiv den Weg. Es war zwar nur 200 m hoch, dafür mehrere Kilometer breit.

Da sie weder die Zeit noch die Kraft hatten das Massiv zu umgehen, bestand die einzige Möglichkeit weiterzukommen darin, es zu überqueren. Der Mann weigerte sich hartnäckig hinaufzuklettern, da er seinen Koffer nicht mitnehmen konnte und er ihn auf keinen Fall loslassen wollte. Auf die Frage, was denn so Wertvolles darin sei, dass er sich sogar in akuter Lebensgefahr nicht davon trennen konnte, bekam der Kapitän keine Antwort. Als auch Diskussionen, Schimpfen und Bitten nicht halfen, entschied er, allein weiter zu klettern. Wenn er auf Hilfe träfe, wollte er so schnell wie möglich zurückkehren, um den Mann zu retten. So blieb er am Fuße des Berges zurück.

Es dauerte weitere 3 Tage, bis der Kapitän in der Nacht halb verhungert und völlig entkräftet Hilfe fand. Früh am nächsten Morgen brachte ein Hubschrauber ihn und zwei Helfer an die Stelle des Bergmassivs, an dem sie den Mann nur noch leblos bergen konnten. Noch im Tode umklammerte er seinen blauen Koffer. Als dieser in der Stadt geöffnet wurde, befanden sich darin Geldscheine im Wert von 5.000.000 Millionen Dollar.
Weil der Mann so sehr an seinem Geld hing und es sogar in akuter Lebensgefahr nicht loslassen wollte, bezahlte er dafür mit seinem Leben.

Was hätten Sie an seiner Stelle gemacht?